Ferticon  

Newsletter

Table of Contents

Back    Next

04.02.2004
 
Sonder-Newsletter Nr. 8
 
Mehrheit der Deutschen für Gentests bei Embryonen

Leipzig/Berlin (dpa) - Die überwiegende Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage zufolge Gentests an Embryonen im Reagenzglas. Die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) nach der künstlichen Befruchtung sollte nach Meinung der meisten jedoch nur zum Ausschluss bestimmter Krankheiten und nicht zur Geschlechtswahl eingesetzt werden.

Im Auftrag der Universität Leipzig hatte das Berliner Markt- und Meinungsforschungsinstituts USUMA im vergangenen November mehr als 2000 Deutsche im Alter von 19 bis 50 Jahren befragt. Dagegen sprach sich die überwiegende Mehrheit, 83 Prozent, gegen die Herstellung von Klonbabys nach dem Muster des Klonschafs «Dolly» aus.

Bei der am Freitag präsentierten Untersuchung waren 76 Prozent der Befragten für den Gentest an Embryonen, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung besteht, die innerhalb des ersten Lebensjahres zum Tod führt. 70 Prozent wollen laut Umfrageergebnis PID zum Ausschluss von Mongolismus zulassen und 60 Prozent im Fall einer chronischen Erkrankung, in deren Folge der Betroffene wahrscheinlich im frühen Erwachsenenalter stirbt.

Weit über ein Drittel (40 Prozent) der Befragten finden den Embryonentest auch zur Diagnose von Krebserkrankungen, die erst im Erwachsenenalter auftreten, für zulässig. Als Mittel zur Auswahl des Geschlechtes von Kindern wird PID jedoch abgelehnt (92 Prozent). Gentests von Embryonen im Reagenzglas sind bislang in Deutschland verboten.

Back    Next

  subscribe
  newsletter?

Gerhard Leyendecker