Neulich war im Internet der Vorwurf zu lesen, die GynÀkologen beherrschten die Entfernung der GebÀrmutter besser als die Entfernung von Myomen, um den Uterus zu erhalten.
Dieser Vorwurf soll nicht weiter kommentiert werden, aber die tĂ€gliche Praxis zeigt, daĂ ein erheblicher Informationsbedarf bei Ărzten besteht, insbesondere aber auch bei den Frauen selbst, denn sie mĂŒssen letztlich entscheiden und ihre Zustimmung geben, was mit ihrer GebĂ€rmutter geschieht, wenn Myome diagnostiziert worden sind.
Diese BroschĂŒre dient der AufklĂ€rung von Ărzten/Ărztinnen und Frauen.
Es gibt gynĂ€kologische Erkrankungen, die zweifelsohne die Entfernung der GebĂ€rmutter erfordern. Aber hĂ€ufig wird und wurde der Uterus unnötig entfernt. GlĂŒcklicherweise hat sich sowohl unter GynĂ€kologen als auch Patientinnen in den letzten Jahren mehr und mehr das Prinzip des Organerhaltes herumgesprochen. RĂŒckblickend verwundert eigentlich z.B. die frĂŒhere routinemĂ€Ăige Entfernung der GebĂ€rmutter bei leichter Harninkontinenz jĂŒngerer Frauen, die bereits geboren hatten. Das gleiche trifft auch fĂŒr die Totalentfernung der GebĂ€rmutter bei Myomen zu.
Das Argument âSie brauchen doch Ihre GebĂ€rmutter gar nicht mehr!â ist absurd. Die Patientin hat den Anspruch auf körperliche Unversehrtheit, wenn es medizinisch sinnvoll und möglich ist.
Dies gilt umso mehr, wenn noch Kinderwunsch besteht. Myome der GebĂ€rmutter können die Ursache fĂŒr SterilitĂ€t sein und im Falle einer doch eingetretenen Schwangerschaft Komplikationen hervorrufen.
Im Rahmen einer Kinderwunschberatung und -behandlung wird die Bedeutung von Myomen hĂ€ufig nicht adĂ€quat gewĂŒrdigt. Dies kann mehrere GrĂŒnde haben.
1. Die Myome werden nicht erkannt.
Myome mĂŒssen nicht immer Beschwerden verursachen, so daĂ die Patientin gar nicht weiĂ, daĂ eine VerĂ€nderung der GebĂ€rmutter durch Myome vorliegt. Einer ĂŒblichen gynĂ€kologischen Tastuntersuchung können Myome entgehen.
Vor jeder Kinderwunschbehandlung ist eine sorgfÀltige vaginalsonografische Durchmusterung des Uterus erforderlich. Dabei werden nicht nur Myome erkannt oder ausgeschlossen, sondern möglicherweise auch andere VerÀnderungen entdeckt wie z.B. eine Adenomyose oder auch Fehlbildungen des Uterus.
2. Die Bedeutung der Myome wird heruntergespielt.
âAuch mit Myomen kann man schwanger werdenâ, ist ein hĂ€ufig gehörtes Argument. Oder: âDieses Myom stört bei Ihnen nichtâ.
Das mag sein. In der Tat sind Schwangerschaften bei Frauen mit z. T. groĂen Myomen bekannt. Eindrucksvolle Bilder solcher Ereignisse in den LehrbĂŒchern (z.B. im âNetter-Atlasâ) haben sich den jungen Ărztinnen und Ărzten tief eingeprĂ€gt. Es ist aber an fast keiner Stelle zu lesen, wie viele Schwangerschaften durch Myome nicht zustande gekommen sind.
3. Die Drohung mit dem Verlust der GebÀrmutter.
âSie haben Myome. Lassen Sie sich nicht operieren, denn die Gefahr ist groĂ, daĂ Sie dabei Ihre GebĂ€rmutter verlierenâ, ist eine ĂuĂerung, die von vielen Patientinnen berichtet wird. Vor diesem Hintergrund wird dann nicht selten eine SterilitĂ€tsbehandlung durchgefĂŒhrt, die nicht erfolgreich sein kann.
Im Fall einer geplanten Myomentfernung ergeben sich weitere wichtige Aspekte:
1. Die genaue prÀoperative Diagnose.
2. Das adÀquate Operationsverfahren.
1. Was sind Myome?